Die Fortschreibung der Bodenpreisindexreihen für baureifes erschließungsbeitragsfreies Wohnbauland bzw. gemischt genutztes Bauland lässt für das Jahr 2003 trotz leicht gestiegener Vertragszahlen einen Rückgang um rd. 25 % des durchschnittlichen Preises pro Quadratmeter Grundstücksfläche gegenüber dem Jahr 2002 erkennen. Das ist ein gravierender Einschnitt im Preisgefüge für Bauland.
Diese Einschätzung muss aber differenziert betrachtet werden, da in verschiedenen Lagen durchaus unterschiedliche Tendenzen zu verzeichnen waren. In einigen bevorzugten Lagen wurden entgegen dem allgemeinen Trend höhere Preise als in den Jahren davor gezahlt. In anderen Orten blieb das Preisgefüge relativ stabil. Teilweise gaben die Bodenpreise erheblich nach.
Insgesamt ist der durchschnittliche Preis für erschließungsbeitragsfreies Bauland in Wohn- bzw. gemischten Lagen (ohne Berücksichtigung der sogenannten neuen Wohngebiete) im ländlichen Bereich um fast 4 €/m² von rd. 19 €/m² auf rd. 15 €/m² und in den städtischen und bevorzugten stadtnahen Lagen um rd. 6 €/m² von rd. 33 €/m² auf rd. 27 €/m² zurückgegangen.
Den unterschiedlichen Entwicklungen hat der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Landkreis Oberspreewald-Lausitz während der Sitzung am 26.01.2004 dahingehend Rechnung getragen, indem folgende Entscheidungen getroffen wurden:
Der Gutachterausschuss hat insgesamt 283 Bodenrichtwerte für Bauland zum Stichtag 01.01.2004 beschlossen. Das sind 7 Bodenrichtwerte mehr als im vergangenen Jahr.
Die Bodenrichtwerte im ländlichen Raum bewegen sich überwiegend zwischen 5 €/m² und 30 €/m², in begehrten Lagen auch bis 40 €/m².
In städtischen bzw. stadtnahen Wohnlagen schwanken die Bodenrichtwerte zwischen
13 €/m² und 56 €/m². In besonderen Lagen werden sogar bis 72 €/m² erreicht.
Die höheren Werte befinden sich vorwiegend in der Stadt Lübbenau/Spreewald und der Kreisstadt Senftenberg sowie in den Ortsteilen nahe des Senftenberger Sees.
Die Zahl der in neu erschlossenen Wohngebieten getätigten Verkäufe hat wieder etwas zugenommen. Auch hier ergibt sich ein differenziertes Bild der Preisentwicklung. Im nördlichen Bereich des Landkreises konnte in drei Wohngebieten der Bodenrichtwert um 1 €/m² bis 7 €/m² angehoben werden, im Süden wurde in vier Wohngebieten der Bodenrichtwert um 2 €/m² bis 4 €/m² abgesenkt.
Die Bodenrichtwerte für erschließungsbeitragsfreies Wohnbauland in diesen Gebieten reichen von 30 €/m² in Lauchhammer bis 62 €/m² in Lübbenau/Spreewald, in der Spitzenlage der Kreisstadt bis 80 €/m² und am Senftenberger See bis 86 €/m².
Gewerbebauland wurde zu Preisen zwischen 7 €/m² und 12 €/m² gekauft. Das hatte zur Folge, dass in fünf Gewerbegebieten der Bodenrichtwert um 1 €/m² bis 2 €/m² abgesenkt wurde.
Die Bodenrichtwerte für erschließungsbeitragsfreies Gewerbe- und Industriebauland liegen in einer Preisspanne zwischen 5 €/m² und 13 €/m², max. bei 18 €/m².
Erstmalig erfolgte der Beschluss von Bodenrichtwerten über Acker- und Grünland in der Sitzung des Gutachterausschusses am 04.02.2004.
Dazu wurde der Landkreis Oberspreewald-Lausitz entsprechend seiner naturräumlichen Gliederung in vier Zonen eingeteilt.
Zur Ableitung der Bodenrichtwerte wurden die Kauffälle der letzten fünf Jahre herangezogen. Mit Hilfe der Indexreihe für Acker- bzw. Grünland wurden die Kauffälle der zurückliegenden Jahre an den Stichtag 01.01.2004 angepasst. Die Ermittlung der Bodenrichtwerte und der dazugehörigen Acker- bzw. Grünlandzahl erfolgte flächengewichtet.